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Agile Methoden im Planungsbüro: geht das?

Agil oder auch Lean zu arbeiten bedeutet im Grunde, dass man alles Unnötige weglässt und den kürzesten Weg zum Ziel wählt. Die Planungsteams organisieren sich so, dass keine langen und umständlichen Entscheidungsprozesse notwendig sind, sondern die Projekte effizient strukturiert und kundenorientiert abgewickelt werden können. Dabei erhält das Team größtmögliche Vollmachten, d.h. z.B., dass es sich selbst organisiert und nur soviel Führung erhält wie nötig. Damit das auch gelingt, arbeiten die Teams mit agilen Methoden wie z.B. der Scrum-Technik.

 

Beschreibung der SCRUM-Technik:

  • Es gibt kein durchgeplantes Projekt, bei dem das Endziel feststeht. Stattdessen arbeitet das Team in einem bestimmten Rhythmus iterativ (sich wiederholend) und passt das Projektvorgehen stets an neue Kundenanforderungen an.
  • Das Team erhält die Aufgabenstellung vom Product Owner (das kann der Kunde selbst sein oder aber ein Teamkollege, der die Position des Kunden vertritt).
  • Das Team arbeitet in einem festen Rhythmus, in dem die Abstimmung mit dem Product Owner (genannt Review) und die Arbeit im Projekt (genannt Sprints, ein Sprint kann z.B. eine Woche dauern) rollieren.
  • Während des Sprints arbeitet das Team räumlich und zeitlich zusammen. Es ist ungestört von Außeneinwirkungen und kann konzentriert arbeiten.
  • Der Scrum Master sorgt dafür, dass das Team ungestört arbeiten kann und ist verantwortlich für die Ausstattung der Teammitglieder und für das Beseitigen von Störfaktoren.
  • Nach jedem Sprint präsentiert das Team seine bisherigen Fortschritte dem Produkt Owner; dieser kann dadurch immer wieder in die Entwicklung/die Projektarbeit einwirken und neue Anforderungen oder Änderungswünsche einbringen.
  • Durch die iterative Arbeit (ständige Wiederholungen von Sprints & Reviews) bleibt das Projektergebnis bis zum Schluss flexibel und kann immer wieder an Veränderungen angepasst werden.

 

Tätigkeiten in der SCRUM-Technik:

  • Sprint Planning – hier wird die nächste Projektetappe geplant. Dabei werden die Anforderungen in konkrete Aufgaben (Tasks) zerlegt. Diese sollen innerhalb eines Tages bearbeitet werden können. Das Ergebnis ist der Sprint Backlog.
  • Daily Scrum – am Morgen jeden Arbeitstages trifft sich das Team zu einem max. 15min. Meeting, jedes Teammitglied erklärt kurz, was es seit dem letzten Meeting erledigt hat und welche Aufgabe als nächstes ansteht und welche Hindernisse es aktuell gibt. Tauchen Probleme auf, die sich innerhalb der Viertelstunde nicht lösen lassen, werden diese an den Scrum Master übergeben.
  • Sprint Review – am Ende eines Sprints erfolgt ein Review durch das Entwicklungsteam. Dabei wird das Zwischenprodukt überprüft und der Product Backlog falls nötig angepasst. Außerdem wird das Feedback vom Product Owner und ggf. von den Stakeholdern eingeholt, die Zielerreichung überprüft und nächste Schritte besprochen.
  • Sprint Retrospective – Bei der Retrospective geht es nicht um eine Überprüfung des Arbeitsergebnisses, sondern der Arbeit des Teams, um sie kontinuierlich zu verbessern.
  • Product Backlog Refinement – Der Product Owner organisiert, konkretisiert und aktualisiert den Product Backlog im sog. Product Backlog Refinement.

 

Klingt alles komplizierter als es ist und man kann z.B. auch auf einige Positionen oder To-Dos verzichten. Die tatsächliche Vorgehensweise ist stark vom Projekt abhängig und sollte immer individuell angepasst werden.